Halma
Bild: ©Schmidt Spiele

Halma

1883
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ab 8 Jahren

Das Ziel des Spiels ist es, die eigenen Spielfiguren in möglichst wenigen Zügen in das gegenüberliegende Feld zu bringen. Wenn sich alle Figuren eines Spielers in dem Dreieck gegenüber der Startposition befinden, hat dieser das Spiel gewonnen.


Halma ist ein Brettspiel, welches bis zu sechs Personen gleichzeitig spielen können. Es gehört zu den weltweit bekanntesten Brettspielen und ist dementsprechend in unzähligen Spielesammlungen vertreten. Halma lässt sich grundsätzlich in zwei verschiedenen Varianten spielen. In der ursprünglichen Variante wird das Spiel auf einem quadratischen Brett gespielt. Dieses hat meist eine Größe von 16 x 16 Feldern. Es gibt aber auch Spielbretter für quadratisches Halma mit einer Größe von 10 x 10 oder 8 x 8 Feldern. Heutzutage nutzen die meisten Halmaspieler allerdings ein sternförmiges Feld für das Brettspiel. 

Die Geschichte des Brettspiels 

Halma ist im Jahr 1883 in den USA erfunden worden. Als Vater des Brettspiels gilt der US-amerikanische Chirurg George Howard Monks. Die Idee zu dem Spiel kam Monks während eines Studienaufenthalts in der französischen Hauptstadt Paris. Als Inspiration soll ihm ein englisches Spiel namens "Hoppity" gedient haben, das es bereits seit 1854 gab. Der Name des Brettspiels entstammt dem Altgriechischen und bedeutet "Sprung". George H. Monks erfand das Spiel auf einem quadratischen Spielfeld. 1892 meldete Ravensburger in Deutschland eine eigene Version des Brettspiels zum Patent an. Diese wurde auf einem sternförmigen Spielbrett gespielt und dementsprechend als "Sternhalma" bezeichnet. In den ersten Jahren war Sternhalma ausschließlich in Deutschland erhältlich. Ab dem Jahr 1909 wurde das Brettspiel auch in England vertrieben, dort jedoch mit eher mäßigem Erfolg. Im Jahr 1928 startete schließlich der Verkauf in den USA. In den Vereinigten Staaten wurde Sternhalma zuerst unter der Bezeichnung "Hop-Ching Checkers" vertrieben. Später bürgerte sich in den USA dann "Chinese Checkers" als geläufiger Name für das Brettspiel ein. Die Umbenennung war eine Marketingmaßnahme eines US-amerikanischen Spieleherstellers, der mit dem exotischen Namen die Absatzzahlen von Halma steigern wollte.

Die Varianten

Quadratisches Halma 

Ursprünglich wurde Halma auf einem Spielfeld mit der Form eines Quadrates gespielt. Das Brett besitzt 16 x 16 quadratische Spielfelder und kann von zwei bis vier Personen bespielt werden. In jeder Ecke des Spielfeldes befindet sich ein farblich abgesetzter Bereich, der als Haus oder aber als Hof bezeichnet wird. Quadratisches Halma eignet sich für zwei, drei oder vier Mitspieler. Wird das Spiel mit zwei Teilnehmern gespielt, so hat das Zielhaus eine Größe von 19 Feldern. Nehmen drei oder vier Spieler teil, ist das Haus kleiner. Es ist dann nur noch 13 Felder groß.

Eine Besonderheit ist das Spiel auf dem quadratischen Halmabrett mit drei Mitspielern. In diesem Fall haben die Spieler unterschiedliche Startbedingungen. Nur zwei Spieler stehen sich mit ihren Häusern direkt gegenüber. Der dritte Mitspieler steht mit seinen Spielfiguren gegenüber eines leeren Hauses. Dieser Spieler ist während des Spiels benachteiligt, da er weniger Möglichkeiten für Sprungfolgen hat als die beiden anderen Mitspieler. Um das Spiel für alle Mitspieler fair zu gestalten, sollte es daher mindestens drei Durchgänge geben. So kann jeder Spieler einmal die nachteilige Startposition gegenüber einem leeren Haus einnehmen.

Sternhalma 

Die zweite Variante des Brettspiels ist als Sternhalma oder Chinese Checkers bekannt. In Deutschland und vielen anderen Ländern der Welt konnte sich Sternhalma als Standardversion des Brettspiels durchsetzen. Heutzutage ist das Spiel auf einem sternförmigen Brett wesentlich verbreiteter als das quadratische Halma. 
Sternhalma ist vor allem deswegen eingeführt worden, um das Brettspiel mit drei Personen spielen zu können. Grundsätzlich kann Sternhalma von zwei bis sechs Personen gespielt werden. Das Spielbrett ist jedoch insbesondere auf ein Spiel zu dritt zugeschnitten.

Sternhalma wird auf einem Spielfeld in Form eines sechszackigen Sterns gespielt. Das Brett ist mit insgesamt 121 Feldern versehen. Jedes dieser Felder grenzt an sechs andere Felder auf dem Spielfeld. Das Haus wird beim Sternhalma jeweils von den Feldern an den sechs Spitzen des Spielfelds gebildet. Bei zwei oder drei Mitspielern hat jedes Haus eine Größe von 15 Feldern. Nehmen mehr Spieler am Halmaspiel teil, so schrumpft das Haus auf eine Größe von 10 Feldern.

Die Spielvorbereitung

Zu Beginn eines jeden Spiels bauen die Spieler zunächst ihre Spielfiguren, die Halmakegel, auf dem sternförmigen Spielfeld auf. Diese müssen jeweils in den Zacken des sternförmigen Spielbretts platziert werden. Diese Bereiche haben eine andere Farbe als das übrige Spielbrett. Die Anzahl der Spielfiguren hängt von der Anzahl der Mitspieler ab. Spielen zwei Personen Sternhalma, so erhält jeder Spieler 15 Spielfiguren. Die Figuren werden auf gegenüberliegenden Startfeldern aufgebaut. Auch bei drei Personen bekommt jeder Mitspieler 15 Figuren. Spielen vier oder sechs Spieler so stellt jeder Teilnehmer am Spiel zu Beginn nur zehn Spielfiguren auf dem Brett auf. Beim Spiel mit sechs Teilnehmern besteht auch die Möglichkeit, mit 14 Spielfiguren pro Person zu beginnen. Allerdings sind bei einer solch hohen Anzahl an Spielfiguren auf dem Brett kaum noch Sprünge möglich.

Die Spielregeln

Eine Partie Halma startet häufig zunächst mit einem Münzwurf, um zu ermitteln, wer der Startspieler ist. Dieser Spieler darf den allerersten Zug machen. Anschließend folgen dann die Züge der weiteren Mitspieler. Die Eröffnung ist beim Halma, ähnlich wie beim Schach, von großer Bedeutung. Insgesamt existieren beim Sternhalma 14 verschiedene Möglichkeiten für den ersten Zug. Erfahrene Halmaspieler entscheiden sich jedoch meist zwischen zwei Eröffnungen. Am häufigsten wird damit begonnen, zunächst einen der beiden äußeren Halmakegel aus der vorderen Reihe in Richtung des Zentrums zu bewegen. Weit weniger verbreitet ist es, eine Spielfigur aus der vordersten Reihe mit dem ersten Zug vom Zentrum weg zu bewegen.

Beim Halma haben die Spieler zwei Möglichkeiten, um einen Zug auszuführen. So kann eine Spielfigur auf ein angrenzendes freies Feld auf dem Brett gesetzt werden. Die Figur darf sich dabei seitlich, nach vorne oder aber zurück bewegen. Zudem ist es möglich, eigene und gegnerische Figuren zu überspringen. Das Überspringen von Spielfiguren geht allerdings nur dann, wenn sich hinter diesen ein leeres Feld befindet. Ist von diesem leeren Feld ein weiterer Sprung über eine andere Spielfigur möglich, so darf der Spieler diesen Zug ebenfalls noch ausführen. Theoretisch lässt sich also mit einem einzigen Spielzug das gesamte Spielfeld überqueren. Gute Halmaspieler sind immer bemüht, Wege für solche Sprungfolgen auf dem Spielfeld zu erkennen. Gleichzeitig versuchen sie natürlich, ihren Mitspielern solche Wege zu verbauen.

Wenn sich eine längere Sprungfolge auf dem Halmabrett ergibt, so ist es nicht immer ratsam, diese auch vollständig auszunutzen. Es kann sinnvoller sein, den Weg nicht komplett zu gehen, um mögliche Sprünge für Mitspieler zu blockieren. Beim Halma gilt es als taktisch sinnvoll, möglichst viele Spielfiguren im Zentrum des Spielbretts zu halten. Außerdem ist es für Halmaspieler wichtig, stets die Spielfigur im Auge zu behalten, die dem eigenen Haus am nächsten ist. Anderenfalls lauert die Gefahr, dass diese Figur auf dem Brett isoliert wird.

Das Ziel des Spiels

Das Ziel des Spiels besteht immer darin, die eigenen Spielfiguren in möglichst wenigen Zügen in das gegenüberliegende Feld zu bringen. Der Mitspieler, dem dies am schnellsten gelingt, hat das Spiel gewonnen. Dabei ist es beim Halma nicht vorgesehen, die Figuren der anderen Mitspieler aus dem Spiel zu schmeißen. Jeder Teilnehmer an dem Brettspiel hat jeweils einen Zug, bei dem nur eine Spielfigur bewegt werden darf. Figuren, die sich einmal im Zieldreieck befinden, dürfen nicht mehr aus diesem herausgenommen werden. Der Spieler hat allerdings noch die Möglichkeit, Figuren innerhalb des Zielfeldes zu bewegen. Wenn sich alle Figuren eines Spielers in dem Dreieck gegenüber der Startposition befinden, hat dieser das Halmaspiel gewonnen. Normalerweise ist das Spiel dann beendet, alle anderen Mitspieler sind Verlierer. Natürlich können die übrigen Spieler das Halmaspiel aber auch fortsetzen und die weiteren Platzierungen ausspielen.

Verschiedene Spielvarianten

Sternhalma kann, ähnlich wie viele andere Brettspiele auch, in verschiedenen Varianten gespielt werden. Eine sehr bekannte Spielvariante ist beispielsweise Sprunghalma. Die Besonderheit dieser Variante des Sternhalmas besteht darin, dass Spieler aus beliebiger Entfernung über eine andere Figur auf dem Spielbrett springen können. Wichtig dabei ist nur, dass der Spieler im gleichen Abstand wieder hinter der übersprungenen Spielfigur landet.

Bei den Varianten "Gefangen" und "Connection" verfolgen die Mitspieler ein anderes Ziel als beim klassischen Halma. Connection ist eine Variante des Halmaspiels, an der zwei oder drei Mitspieler teilnehmen können. Zu Beginn des Spiels werden an jeden Mitspieler 13 Spielfiguren ausgeteilt. Die Figuren müssen im Startfeld aus dem Brett so aufgestellt werden, dass die beiden inneren Eckfelder frei bleiben. Das Ziel bei Connection besteht darin, mit den eigenen Figuren eine durchgehende Linie auf dem Spielbrett zu bilden. Die mit den Spielfiguren gebildete Linie muss zwei beliebige Spitzen des sternförmigen Spielfelds miteinander verbinden.

Für wen ist Halma geeignet?

Halma ist ein Brettspiel, das von Jung und Alt gespielt werden kann. Das Spiel ist relativ leicht und schnell erlernbar. Aufgrund der simplen Grundregeln kann Halma auch von Kindern problemlos gespielt werden. Um ein guter Halmaspieler zu werden, benötigt man allerdings Übung und Erfahrung.

Die Entwicklung des Spiels

Es gibt einige Brettspiele, die auf der Basis von Halma entwickelt worden sind. Zu den bekanntesten dieser Spiele zählt Billabong, das der englische Mathematiker Eric Solomon erfunden hat. In Deutschland erschien Billabong Anfang der 1990er zunächst als Computerspiel. Seit 1994 ist es auch als Brettspiel erhältlich. Noch im selber Jahr wurde das taktische Brettspiel auf die Auswahlliste für die Auszeichnung zum Spiel des Jahres gesetzt. Billabong eignet sich für zwei bis vier Spieler. Eine Partie dauert normalerweise etwa 30 Minuten. Das Spielfeld, auf dem Billabong gespielt wird, hat 14 x 16 quadratische Felder. In der Mitte des Feldes befindet sich ein 2 x 4 Felder großes Rechteck, das als "See" bezeichnet wird. Vom mittig gelegenen See führt eine Linie zum Spielfeldrand. Diese fungiert bei Billabong als Start- und Ziellinie. Am Anfang des Spiels stellt jeder Mitspieler fünf Figuren auf ein beliebiges Feld des Spielbretts. Das Ziel besteht anschließend darin, den See zweimal zu umrunden. Genau wie beim Halma haben die Mitspieler reihum jeweils einen Zug, bei dem eine Spielfigur bewegt werden darf. Allerdings gelten bei Billabong etwas andere Sprungregeln als beim klassischen Halma. So dürfen Spieler mit ihrer Figur über jede andere Spielfigur auf dem Feld springen. Zu beachten ist einzig, dass sich der Startpunkt des Sprungs genauso weit von der übersprungenen Figur wie der Landepunkt befinden muss.